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Pfarrverband
“Erntedank betrifft mich eigentlich nicht, das ist ja nur ein Fest für die
Bauern“ ….. Diesen Satz habe ich kürzlich in einem Gespräch gehört
und er hat mich sehr nachdenklich gestimmt.
In unserer Zeit erleben wir immer weniger den natürlichen Zusammen-
hang von Säen und Ernten, von Wetter und Wachstum, von Pflegen
und Gedeihen. Wir scheinen unabhängig von Feld und Garten zu sein,
denn im Supermarkt gibt es das ganze Jahr über ein reichhaltiges An-
gebot. So vergessen wir leicht, dass eine gute Ernte nicht selbstver-
ständlich ist – und uns ALLE etwas angeht! Wir alle haben zu DANKEN
und dürfen dies zum Erntedankfest in besonderer Weise tun.
Wir können darüber hinaus nachdenken, was uns - außer dem tägli-
chen Brot – sonst noch „Nahrung“ gibt und uns ein gutes Leben ermög-
licht:
- Die Familie, die uns Geborgenheit schenkt.
- Die Arbeit, der wir nachgehen können.
- Die Bildung, die wir genießen dürfen.
- Die medizinische Versorgung, die uns zur Verfügung steht.
- Der Friede, der unserem Land beschert ist.
- Die Natur, die uns erfrischt.
- Die Beziehungen, die uns halten.
- Der Glaube, der uns trägt.
Auch in all diesen Dingen haben wir die Verantwortung, Samen zu sä-
en und die „Pflanzen“ zu hüten und zu versorgen. Tun wir dies, so wer-
den auch diese Keimlinge gedeihen und die Ernte wird gut sein.
In diesem Sinne danken wir DEM, der uns diese Schöpfung geschenkt
hat und der auch uns nährt und wachsen lässt – an Körper, Geist und
Seele!
Christine Fersterer
Was wir ERNTEN dürfen